Vor der Erstellung einer Innovationsstrategie sollte die Ausgangssituation, in der sich das Unternehmen befindet, festgestellt werden. Hierzu kann eine Stärken-Schwächen-Analyse, eine Untersuchung des Know-hows bzw. der Kernkompetenzen des Unternehmens oder eine Gap-Analyse dienen.

Mit einer Stärken-Schwächen-Analyse kann eine Bewertung des Unternehmens vorgenommen werden. Eine Beurteilung des Unternehmens kann durch die Beantwortung geeigneter Fragen erfolgen. Beispielsweise können nachfolgende Fragen hierzu verwendet werden:

Wie ist das Leistungsvermögen der Mitarbeiter?

Besteht Innovationsbereitschaft?

Zeichnet sich das Management durch visionäres Denken, Pragmatik und Kostenorientierung aus?

Welche Qualität haben unsere Prozesse?

Haben wir ein ausreichendes Budget für Investitionen?

Haben wir ausreichend liquide Mittel?

Wo stehen unsere Produkte im Produktlebenszyklus?

Wie modern sind unsere Produktionsanlagen?

Wie steht es um die Qualität unserer Produkte?

Eine Kernkompetenz ist eine Stärke eines Unternehmens. Allerdings sind Kernkompetenzen mehr, sie sind Fähigkeiten und Ressourcen, durch die sich das Unternehmen gegenüber dem Wettbewerb auszeichnet. Das Unternehmen erlangt durch Kernkompetenzen einen Wettbewerbsvorteil.

Eine Kernkompetenz zeichent sich insbesondere durch zwei Eigenschaften aus:

Hoher Kundennutzen: Aufgrund der Kernkompetenz kann das Unternehmen seinen Kunden einen hohen Kundennutzen bieten.

Imitationsschutz: Die Kernkompetenz ist nur schwer zu kopieren.

Nicht alles ist eine Kernkompetenz. Branchenübliches Wissen, das einfach notwendig ist, um ein marktgerechtes Produkt bereit zustellen ist keinesfalls eine Kernkompetenz.

Kernkompetenzen lassen sich relativ leicht identifizieren. Hierzu ist zunächst Know-how zu bestimmen, das keine Selbstvertsändlichkeit in der Branche darstellt. Außerdem kann typischerweise eine Kernkompetenz nur sein, was über eine längere Frist aufgebaut wurde.

Auch Unternehmen, die sich bereits in einer Stagnationsphase befinden, können Kernkompetenzen aufweisen. Insbesondere in einer derartigen Situation sollte sich das Unternehmen auf seine Stärken besinnen und eine konsequente Ausrichtung auf seine Kernkompetenz vornehmen.

Eine Kernkompetenz stellt eine strategische Bedeutung für ein Unternehmen dar. Es sollte daher bei der Bewertung der Ausgangssituation für eine Innovationsstrategie eine zentrale Rolle eingeräumt bekommen.

Eine Gap-Analyse stellt den Umsatz dar, der sich als Lücke zwischen dem zu erwartenden Umsatz und dem geplanten Umsatz ergibt. Dieser "fehlende" Umsatz wird als strategische Lücke beschrieben. Hierdurch kann dem Unternehmen deutlich werden, was für eine Art von Innovation notwendig ist, um die strategische Lücke zu schließen. Es darf keine zu kleine Innovation angestrebt werden, die die Lücke nicht schließen kann. Andererseits sollte keine zu große Innovation angestrebt werden, die das Unternehmen überfordern würde. Die Gap-Analyse mit der strategischen Lücke gibt daher den Rahmen wider, den die Innovation schließen soll.