Verkürzung der Projektzeiten

Bei einer gewünschten Verkürzung der Projektzeit ist auf den (jeweiligen) kritischen Pfad zu achten. Eine Verkürzung der Projektlaufzeit gelingt nur, falls dieser kritische Pfad verkürzt werden kann. Es ist darauf zu achten, dass nach einem ersten Schritt der verkürzung der Projektlaufzeit sich eventuell ein neuer kritischer Pfad ergibt. Möchte man die Projektlaufzeit weiter verkürzen, muss dann dieser neue kritische Pfad verkürzt werden. Zur Verkürzung der Projektlaufzeit, also zur Verkürzung des kritischen Pfads können neun mögliche Vorgehensweisen genutzt werden:

Kapazitätsausweitung: Durch eine Erhöhung der Kapazität kann eine schnellere Abarbeitung erfolgen. Eine Kapazitätsausweitung kann insbesondere durch die Einstellung weiterer Mitarbeiter erreicht werden.

Nutzung von vorhandenem Know-how: Eine deutliche Steigerung der Geschwindigkeit der Abarbeitung der Prozesse kann dadurch erreicht werden, dass auf bereits vorhandenem Know-how, etwa in Betriebsstätten von kooperierenden Unternehmen, zurückgegriffen werden kann.

Elimierung von Liegezeiten: Durch eine konstante Bearbeitung, ohne dass Zeit verloren wird, ist eine Beschleunigung möglich.

Aktivitätenüberlappung: Werden nachfolgende Aktivitäten vorgezogen, ergibt sich eine schnellere Abarbeitung der Aktivitäten.

Simultanbearbeitung: Die parallele Abarbeitung von Aktivitäten ist bezüglich der Verkürzung der Projektlaufzeit vorteilhaft.

Verzicht auf die bestmögliche Lösung: Es ist nicht immer notwendig, alles bis ins Kleinste durchzuprüfen. Sinnvollerweise beendet man die Analysen bei einer Gewissheit von 80 bis maximal 90%. Die letzten 10% erfordern einen überdurchschnittlichen Zeitanteil ohne einen entsprechenden Erkenntnisgewinn zu ermöglichen.

Verbot von Änderungen nach Freigabe des Pflichtenhefts: Eine ständige Änderung des Pflichtenhefts kann eine Beendigung eines Projekts verunmöglichen. Andererseits wird das Projektende beschleunigt, wenn eine Änderung des Pflichtenhefts ausgeschlossen wird.

Vorsorge für Ausfälle treffen: Treten Ausfälle ein, kann dies die Projektlaufzeit erheblich verlängern. Andererseits können Ausfälle nicht immer vollständig ausgeschlossen werden. Werden Vorbereitungen getroffen, kann bei Eintritt eines Ausfalls, die dadurch verlorene Zeit begrenzt werden.

Parallelbearbeitung alternativer Lösungswege: Werden bereits alternative Lösungswege entwickelt und stehen diese beizeiten zur Verfügung, kann die ausgewählt werden, die eine kürzere Projektlaufzeit verspricht.