Finanzplan
Der Finanzplan stellt ein Kernstück Ihrer Existenzgründung dar.
Ablauf der Erstellung
Zunächst sollten Sie die Gründungskosten und die notwendigen Investitionen für Ihre Existenzgründung recherchieren. In einem zweiten Schritt sollten Sie eine Umsatzplanung erstellen. Hierbei sollten Sie auf Ihre Marktanalyse zurückgreifen. Achten Sie darauf vorsichtig zu planen. Es ist ein großer Schritt von einem "ich würde das kaufen" zu "ich kaufe". Ihre Marktanalyse stellt daher tendenziell eine zu optimistische Darstellung der Situation dar. Es werden eventuell doch nicht so viele Kunden zunächst zu gewinnen sein. Insbesondere wird es Kunden geben, die als Pioniere agieren und gerne ein neues Produkt kaufen und andere Kunden, die Follower, die zunächst abwarten und erst einmal die Erfahrungen der Pioniere erfahren wollen. bei einer Marktbefragung haben auch die Follower Interesse an dem neuen Produkt geäußert.
Der nächste Schritt ist die Feststellung der laufenden Kosten inklusive eines Unternehmerlohns. Aus diesen Berechnungen können Sie Ihren Kapitalbedarf ableiten. Dieser Kapitalbedarf muss finanziert werden und Sie müssen nach Möglichkeiten suchen diesen Finanzierungsbedarf zu decken.
Was gehört in den Finanzplan?
Ihr Finanzplan sollte mindestens fünf Punkte umfassen:
Kostenübersicht: Sie sollten die wichtigsten Kosten aufstellen. Insbesondere sollten dabei die Einmalkosten der Existenzgründung nicht vergessen.
Investitionen: Listen Sie die erforderlichen Investitionen auf. Was für Anschaffungskosten fallen an. Welche Abschreibungen ergeben sich daraus steuerrechtlich und kostenrechnerisch. Bitte beachten Sie, dass Sie bei den kostenrechnerischen Abschreibungen den Wiederbeschaffungswert zugrunde legen müssen.
Gewinn- und Verlustrechnung: Mit welchen Einnahmen insbesondere aus Umsätzen ist zu rechnen im 1., 2., 3. Jahr? Was sind die laufenden Ausgaben? Welche Verluste treten zunächst auf? Ab wann wird die Gewinnschwelle erreicht?
Liquiditätsplan: Planen Sie die Einnahmen und die Ausgaben genau. Ihr Konto sollte stets ausgeglichen sein. Eine Schieflage, mag sie auch nur momentan sein, kann das Ende der Existenzgründung bedeuten.
Rentabilitätsrechnung: Ab wann ist ihr Unternehmen rentabel und welche Höhe der Rentabilität kann erreicht werden? Bedenken Sie, dass es keinen Sinn macht ein Unternehmen aufzubauen, das nie eine ausreichende Rentabilität erreichen kann.
Das Ziel eines Finanzplans
Eine objektive Sicht der finanziellen Situation der ersten Monate bzw. der ersten Jahre ihrer Existenzgründung ist das primäre Ziel Ihres Finanzplans. Sie müssen sicherstellen, dass Sie jederzeit ihren finanziellen Verpflichtungen gerecht werden können. Planen Sie dabei auch einen Sicherheitspuffer ein. Liquiditätsengpässe entstehen schnell. Außerdem kann es sein, dass Sie Kosten übersehen haben oder Kosten hinzukommen, die nicht vorhersehbar waren.
Ein solider Finanzplan wird ihre Geldgeber überzeugen, dass ihre Existenzgründung nicht von Wunschvorstellungen geleitet ist, sondern auf knallharten Fakten basiert. Eine alternative Förderung werden Sie so leichter erhalten.