Grundlagen des Open Innovation
Innovation
Eine Innovation ist eine Neuerung für ein Unternehmen oder einen Markt. Die Innovation muss nicht grundsätzlich neu sein. Es genügt, wenn sie für bestimmte Personen, beispielsweise die potenzielle Kundschaft, neu ist.
Es kann sich bei der Neuerung um kleinere Änderungen handeln, diese werden als inkrementelle Neuerungen bezeichnet. Alternativ können grundlegende Änderungen vorliegen, die als disruptive Neuerungen bezeichnet werden.
Eine Neuerung kann nach ihrem Anwendungsbereich unterschieden werden. Es gibt Produkt-Service-Innovationen, Prozess-Verfahrensinnovationen, Konzeptinnovationen, Management- und Organisationsinnovationen und Geschäftsmodellinnovationen. Natürlich gibt es auch neuartige Produkten oder Dienstleistungen, die als Produkt- oder Dienstleistungsinnovation bezeichnet werden.
Inside-Out Prozess
Open Innovation kennt drei Kernprozesse, nämlich den Inside-out-Prozess, Outside-in-Prozess und den Coupled Prozess. Der Inside-out-Prozess zeichnet sich dadurch aus, dass der eigene Innovationsprozess durchgängig gemacht wird. Dies kann durchaus in formeller Hunsicht, beispielsweise durch einen Lizenzvertrag, durchgeführt werden. Hierdurch werden eigene Innovationen, die nicht selbst verwendet werden sollen, nach draußen "verkauft", um damit finanzielle Ressourchen für Innovationsentwicklungen für das eigene Unternehmen zu schaffen.
Outside-In Prozess
Bei einem Outside-in-Prozess wird eine Idee eines anderen Unternehmens im eigenen Unternehmen verwirklicht. Das Unternehmen sollte nicht der Mentalität "Not-invented-here" nachhängen und Innovationen, die nicht im eigenen Haus entwickelt wurden, grundsätzlich ablehnen.
Coupled Prozess
Ein Coupled Prozess weist beide Grundtypen eines Innovationsprozesses auf, nämlich Inside-out-Prozess und Outside-in-Prozess.
Closed Innovation
Closed Innovation stellt das Gegenteil zu Open Innovation dar. Bei Closed Innovation werden Ideen von außen abgelehnt. Es gelten nur solche Innovationen als wertvoll, die selbst entwickelt wurden. Es werden auch keine entwickelten Innovationen nach draußen gegeben. Ein Informationstausch mit anderen Unternehmen wird unterdrückt.
Erosionsfaktoren des Closed Innovation
Ein Grundprinzip des Closed Innovation ist es, die besten Mitarbeiter eines Fachbereichs im eigenen Unternehmen zu beschäftigen. Es gab früher auch kaum attraktive Alternativen für vielversprechende Talente zu einer Anstellung bei einem großen Unternehmen. Mit dem Auftreten von Risikokapitalgebern änderte sich dies. Jetzt konnten brillante Mitarbeiter mit guten Ideen wählen, ob sie in ihrem Unternehmen bleiben oder versuchen, ihre Idee zu verwirklichen. Eine Vielzahl von Startups war die Folge.
Ein Unternehmen, das die Closed Innovation-Strategie verfolgte, ignorierte die Ideen der Startups. Ein Unternehmen, das Open Innovation verwirklichte, kaufte interessante Start-ups und realisierte deren Ideen. Ein Beispiel hierfür sind die Unternehmen Lucent Technologies, das trotz seiner umfassenden Forscherkapazitäten der Bell Laboratories das Rennen mit seinem Konkurrenten Cisco Systems, das interessante Startups aufkaufte, verlor.
Open Source
Open Source kann als eine Extremform des Open Innovation verstanden werden. Hierbei wird eine Entwicklung von jedem, der sich engagieren möchte, mitgetragen. Es gibt keine ausschließlichen Rechte an dem Produkt. Jeder darf das Produkt nutzen, ohne dass hierbei Einschränkungen gelten oder Lizenzgebühren zu entrichten sind.
Crowdsourcing
Crowdsourcing ist eine spezielle Variante des Open Innovation. Hierbei wird eine beliebig grosse Anzahl an Personen, die Crowd, genutzt, um Ideenvorschläge zu generieren. Ein Problem kann sein, dass durch die schiere Masse an Vorschlägen die wirklich fundierten untergehen können. Das Crowdsourcing wird zumeist über das Internet abgewickelt, wobei eine Internetplattform zur Orchestrierung des Crowdsourcings dient.
Time-to-Market
Open Innovation bietet einem Unternehmen eine Vielzahl an Vorteilen. Beispielsweise kann durch die Verwendung fremder Ideen, die bereits vorliegen und nicht langwierig selbst entwickelt werdne müssen, eigene innovative Produkte sehr schnell dem Markt angeboten werden. Die Time-to-market Marke, also die Zeitdauer ab der ersten Konzeptentwicklung bis zum marktreifen Produkt, kann daher erheblich verkürzt werden.
Cost-to-Market
Open Innovation ermöglich auch die Kostensenkung des Innovationsprozesses, da der Einkauf fremder Ideen zumeist erheblich günstiger als die Durchführung einer Eigenentwicklung ist.
Fit-to-Market
Fit-to-Market bedeutet, dass die eigenen Produkte und Dienstleistungen vom Markt eine hohe Akzeptanz erfahren. Davon kann ausgegangen werden, da durch das Konzept des Open Innovation die Kundenbedürfnisse einen großen Einfluss auf die Produktentwicklung haben.
New-to-Market
New-to-Market beschreibt, wie innovativ das Produkt von den Kunden aufgefasst wird.
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