EFQM-Modell
1988 startete die European Foundation for Quality Management (EFQM), die den European Quality Award auslobte. Die EFQM wurde von 14 führenden westeuropäischen Unternehmen gegründet.
Die Aufgabe der EFQM ist es, dafür zu sorgen, dass europäische Unternehmen eine hervorragende Rolle in der Welt bezüglich der Bereitstellung von qulitativ ausgezeichneten Produkten einnehmen.
Das EFQM-Modell mit Befähiger- und Ergebnisse-Kriterien ist angelehnt an das Malcolm Baldridge National Quality Award-Modell. Das EFQM-Modell umfasst neun Hauptkriterien, und zwar die fünf Befähiger-Kriterien: Führung, Mitarbeiter, Strategie, Partnerschaften und Ressourcen und Prozesse, Produkte und Dienstleistungen. Außerdem enthält das EFQM-Modell die vier Ergebnisse-Kriterien: Mitarbeiterbezogene Ergebnisse, kundenbezogene Ergebnisse, gesellschaftsbezogene Ergebnisse und Schlüsselergebnisse.
Die Prinzipien des EFQM für Excellence
Es gibt acht Grundprinzipien des EFQM, die erfüllt weden müssen, um Excellence zu erreichen. Diese acht Grundprinzipien sind:
Ausgewogene Ergebnisse erzielen: Es sollen in allen relevanten Bereichen die kurz- und mittelfristigen Ziele erreicht werden, sodass die Vision und Strategie des Unternehmens erfüllt wird.
Nutzen für Kunden schaffen: Exzellente Unternehmen kennen die Bedürfnisse ihrer Kunden und erfüllen durch die Bereitstellung ihrer Produkte und Dienstleistungen diese Bedürfnisse. Hierbei soll auch eine aktive Rolle der Kunden ermöglicht werden, um eine Marktnähe ermöglichen zu können.
Mit Vision, Integrität und Inspiration führen: Eine Mitarbeiterführung soll durch die unternehmenseigene Vision und das Vorbild der Unternehmer und des Managements erfolgen, sodass eine Führung durch Inspiration erzielt wird.
Mit Prozessen managen: Exzellente Unternehmen sind prozessorientiert strukturiert. Die Geschäftsprozesse sind derart ausgerichtet, dass die Unternehmensstrategie erfüllt wird.
Durch Mitarbeiter erfolgreich sein: Die wesentlichen Faktoren zum Erreichen der Ziele des Unternehmens sind die Mitarbeiter. Hierbei ist eine Balance von Zielen des Unternehmens und den persönlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter anzustreben.
Kreativität und Innovation: Nur durch innovative Produkte und Dienstleistungen kann ein dauerhafter Unternehmenserfolg sicher gestellt werden. Es ist daher oberstes Gebot für die Unternehmensstrategie, Innovation und Kreativität der Mitarbeiter nicht nur zu ermöglichen, sondern zu erzeugen.
Partnerschaften gestalten: Exzellente Unternehmen pflegen gute Partnerschaften mit Orgnisationen, damit diese zu wichtigen Partnern für das Unternehmen werden können. Derartige Partnerschaften werden aufgebaut mit Schlüssellieferanten, Bildungseinrichtungen und nichtstaatlichen Organisationen.
Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft übernehmen: Exzellenten Unternehmen ist bewusst, dass sie eine Verantwortung für ihr Erbe haben. Nur Unternehmen, die auch an die Zukunft denken und nicht nur an die aktuelle Rendite können als exzellent eingestuft werden.
Radar-Logik
Das EFQM hat ein Bewertungsschema, das sich Radar-Logik bezeichnet. Durch diese Radar-Logik kann für jedes Kriterium des EFQM-Modells festgestellt werden, welchen Reifegrad das Unternehmen bezüglich dieses Kriteriums hat. Auf diese Weise ergibt sich ein Regelkreis auf dem Weg zur Exzellenz gemäß dem EFQM-Modell mit Hilfe des Messinstruments der Radar-Logik. Die Radar-Logik kann nicht nur der Selbstbestimmung dienen, sondern hierdurch kann auch eine Bestimmung des Reifegrads des Unternehmens durch externe Organisationen erfolgen.
Die Bewertung der Zielerreichung der einzelnen Kriterinen erfolgt nach der immer gleichen Vorgehensweise. Zunächst wird das Unternehmen bezüglich der Ergebnisse analysiert (Results). Die Ergebnisse spiegeln den betriebswirtschaftlichen Erfolg und den Grad der Erfüllung der gesellschaftlichen Erfordernisse wider. In den nächsten Schritten werden die Befähigerkriterien mit den Schritten "Approach", "Deployment" und "Assessment und Review" geprüft.