Patentstrategien
In wettbewerbsintensiven Märkten baut jeder Marktteilnehmer ein Patentportfolio auf. Andererseits tangieren die hochkomplexen Produkte heutzutage eine Vielzahl an Patenten, sodass nahezu jeder bedeutsame Marktteilnehmer in der Lage wäre, die Produktion der marktgängigen Produkte zu verhindern. Ein Ausweg ergibt sich hier durch eine Kreuzlizenzierung, bei der sich die Marktteilnehmer gegenseitig die Nutzung der jeweils anderen Patente gestatten. Allerdings ist es hierzu erforderlich, selbst ein ansehnliches Patentportfolio aufweisen zu können.
Eine alternative Strategie wäre es, die eigenen Erfindungen geheim zu halten. Allerdings kann wegen der normalen Mitarbeiterfluktuation davon ausgegangen werden, dass nach ca. 1 bis 2 Jahren Betriebsgeheimnisse dem Konkurrenzunternehmen bekannt sind.
Eine defensive Vorgehensweise, ist das Schaffen von allgemeinem Stand der Technik durch Veröffentlichungen. Der Grundgedanke dabei ist, bewusst das Erlangen von Patenten zu verhindern und so dauerhaft eigene Freiräume für die wirtschaftliche Tätigkeit zu schaffen. Weist das eigene Unternehmen durch beispielsweise Marktpräsenz eine dominante Rolle auf, kann auf einen flankierenden Patentschutz verzichtet werden.
Andererseits können bewusst Sperrpatente erworben werden, deren Technologie nicht genutzt werden soll, die aber zu einer Behinderung des Wettbewerbs eingesetzt werden können.